Erste Expertenzertifikate „Revision“ verliehen

Vor einem Jahr hat der BDÜ in Zusammenarbeit mit den RisikoScouts die Seminarreihe „Revision“ ins Leben gerufen. Das Thema Revision hat in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen, nicht zuletzt durch die ISO 17100. Bisher war es jedoch nicht möglich, die in der Norm geforderte Revisionskompetenz durch eine Weiterbildung nachzuweisen. Diese Lücke hat die BDÜ Weiterbildungs- und Fachverlagsgesellschaft mbH nun geschlossen. In fünf Seminaren können die Teilnehmer ihre Kenntnisse zu den Themen Revision, Postediting, Evaluierung, Qualitätssicherung und -kontrolle sowie Lektorat vertiefen. Nach jedem Kurs besteht die Möglichkeit, ein Zertifikat zu erwerben. Wer alle Kurse erfolgreich absolviert hat, erhält das Expertenzertifikat. Im Oktober 2018 wurden nun die ersten drei Expertenzertifikate vergeben. Wir beglückwünschen die neuen Revisionsexperten.

[accordian class=““ id=““] [toggle title=“Statement Sonja Cole“ open=“no“]Die Seminarreihe hat mir sehr gut gefallen, besonders weil ich mich dank der umfangreichen Informationen zu den verschiedenen Komponenten, die in einen Übersetzungs- und Qualitätssicherungsprozess einfließen, besser in der Lage sehe, meine Honorarforderung für die jeweils gewünschte Dienstleistung zu begründen. Als freiberufliche Übersetzerin hatte ich vor den Veranstaltungen schon den ein oder anderen Revisions- und Evaluierungsauftrag (unter verschiedenen Bezeichnungen, wie z. B. Lektorat oder Bewertung) ohne klare Abgrenzung der verschiedenen Arbeitsschritte bearbeitet, sehe mich jetzt aber gut gerüstet, im Kundengespräch die verschiedenen Aspekte der Verbesserung von Texten und der Qualitätssicherung zu vermitteln und so für eine transparente Preisgestaltung und Arbeitsweise zu sorgen. Das Basisseminar hat bei mir den größten Eindruck hinterlassen, da ich im Anschluss das Gefühl hatte, mich mit dem Gelernten endlich durch den Begriffs- und Normen-Dschungel hangeln zu können. Auch die Tipps, wie eine Revision denn nun funktioniert und wie man dabei vorgeht, kann ich gut auf meine Tätigkeit anwenden. Das Seminar zum Thema Postediting hat mich inspiriert, den Schritt in Richtung Zukunft zu wagen und diese Leistung aktiv anzubieten. Dank der Veranstaltungen zur Evaluierung und Qualitätssicherung und -kontrolle habe ich als Freiberuflerin und Einzelkämpferin einen Einblick in das große Ganze des Projektmanagements bekommen und kann viele Schritte der „anderen Seite“ nun besser nachvollziehen. Zu guter Letzt hat das Aufbaumodul Lektorat meine Liebe zur Sprache an sich wiedererweckt und meinen Blick für die Feinheiten meiner Arbeitssprachen Deutsch und Englisch geschärft. Ich kann die Teilnahme an der Seminarreihe Revisionskompetenz nur empfehlen, denn meine inhaltlichen Erwartungen wurden erfüllt, wenn nicht sogar übertroffen, die Seminarleiter wissen nicht nur, wovon sie sprechen, sondern können es auch vermitteln, und auch das Drumherum war einfach stimmig. Sonja Cole [/toggle] [toggle title=“Statement Nicole Weiss – weiss traductions genossenschaft“ open=“no“]

Die Seminare der Revisionsreihe haben mir auf verschiedenen Ebenen sehr viel gebracht. Da ich hauptsächlich als Revisorin arbeite (und wir seit vielen Jahren immer mit dem Vier-Augen-Prinzip arbeiten), hat mir diese Weiterbildung diesbezüglich mehr Sicherheit gegeben und einiges, was ich mir als Gedanken bereits gemacht hatte, bestätigt. Das war sehr wichtig für mich. Auch die bessere Kenntnis der ISO 17100 und der dazugehörigen Terminologie ist hilfreich. Als kleines Übersetzungsbüro machen wir uns viele Gedanken zur Qualitätssicherung, aber unsere zeitlichen und finanziellen Ressourcen sind begrenzt. Die Weiterbildung hat uns hier geholfen Prozesse besser zu verstehen – so ist zum Beispiel die Info darüber sehr wichtig, dass Fehler, je später sie entdeckt werden, umso aufwendiger zu lösen sind und umso teurer zu stehen kommen. Wir versuchen nun besser zu antizipieren, die Aufträge im Projektmanagement noch besser aufzugleisen und auch unser Team an freischaffenden ÜbersetzerInnen und RevisorInnen darauf aufmerksam zu machen. Anders gesagt: die leidvolle Erfahrung haben wir in der Praxis immer wieder gemacht (z. B. ich als Revisorin, dass ich es ausbaden musste, wenn die Übersetzerin unter Zeitdruck gearbeitet hat oder dem Thema nicht gewachsen war oder nicht das richtige Dateiformat erhalten hat oder Referenzmaterial nicht weitergeleitet wurde usw.), aber dank der Weiterbildung haben wir nun handfeste Argumente und können unsere Vorgehensweise besser begründen. Die Trennung zwischen Revision und Evaluierung, die wir eigentlich auch schon kannten, war auch so ein Element, das wir nun versuchen in der Praxis umzusetzen. Also erst in einem zweiten Schritt zu beurteilen und Feedback zu geben. Nicole Weiss[/toggle] [/accordian]