Neujahrsempfang bei der Risk Management Association

Neujahrsempfänge können eine sehr langweilige Angelegenheit sein: Grußworte, Vorträge, ein paar Häppchen, wenn man Glück hat etwas Networking. Bei der Risk Management Association Region Mitte ist das anders. Unser Gastgeber Harald Nikutta von Control Risks in Frankfurt (ja, das sind die, die immer diese interessanten Risk Maps erstellen) hat es nun schon zum dritten Mal geschafft, eine kleine feine Runde mit spannenden Vorträgen zu organisieren.

Florian Otto von Control Risks stellte zunächst die „Top 5 global risks for business in 2020“ vor. Über die Frage, was es für die Wirtschaft bedeutet, wenn nationale taktische Erwägungen zunehmend über strategische Entscheidungen dominieren, wurde lebhaft diskutiert. Für uns Übersetzer sind dies externe Risiken, die wir sorgfältig beobachten sollten, denn Handelskriege, Boykotte, mögliche Cyber-Angriffe auf die Infrastruktur und erratische Entscheidungen von Politikern haben natürlich auch kurz- und langfristige Auswirkungen auf das Übersetzungsgeschäft.

Im zweiten Vortrag an diesem Abend führte uns Andreas Henke, Risikomanager im Lufthansa-Konzern, in sein Konzept der Informationssicherheit ein. Neben seinem Fazit, dass kritische Geschäftsprozesse (die „Kronjuwelen“) angemessen abgesichert werden müssen und für den Rest auch 80 %-Lösungen ausreichen, machte Herr Henke darauf aufmerksam, dass organisatorische Maßnahmen ein wesentlicher Bestandteil der Informationssicherheit sein müssen. Der größte Schwachpunkt sind eben oft die Mitarbeiter, die Vorgaben nicht einhalten oder aus Bequemlichkeit in alte Verhaltensmuster zurückfallen. Und auch hier können wir eine Brücke zum Übersetzen schlagen, denn Cyberrisiken durch Übersetzungen entstehen normalerweise nicht durch technisches Versagen, sondern durch Unwissenheit, Bequemlichkeit und Prozesse, die nicht an das typische menschliche Verhalten angepasst sind.

Zu diesem Thema – Cyberrisiken durch Übersetzungen – durften die RisikoScouts übrigens auch schon einmal bei der RMA einen Impulsvortrag halten. Dass von Übersetzungen Risiken für Unternehmen ausgehen können, war für viele Teilnehmer des Stammtisches neu – das Interesse an diesem Thema war groß. Auf das nächste Treffen bei der RMA, dann wieder bei Äppelwoi und gutem Essen, freuen wir uns schon!